PV Überschussladen – alles was du dazu wissen musst
Gerade in Zeiten steigender Strompreise lohnt es sich, einen Blick auf alternative Möglichkeiten zu werfen, wie du deinen Tesla laden kannst. Eine Option ist es dabei, auf Solarstrom zu setzen - sogenanntes PV Überschussladen - um die Akkus deines Tesla Model 3 oder Model Y mit Energie zu versorgen.
Bei diesem Thema geht es nicht nur um eine mögliche Kostenersparnis, sondern auch um den Umweltschutz, da Strom aus einer Photovoltaikanlage zu 100 % erneuerbar ist und somit keine CO2-Emissionen verursacht.
Außerdem bist du mit deinem eigenen Photovoltaik Strom nicht mehr abhängig von der öffentlichen Infrastruktur, da du abseits des öffentlichen Stromnetzes Energie produzieren kannst. Überschüssigen Strom der PV Anlage kannst du dann nutzen, um deinen Tesla zu laden.
In diesem Artikel möchten wir uns genauer ansehen, was unter dem Begriff „PV Überschussladen“ zu verstehen ist, welche Arten es davon gibt, was dafür benötigt wird und wo du eine weitergehende Beratung zu diesem Thema bekommen kannst.
- Was ist PV Überschussladen?
- Was braucht man zum PV Überschussladen?
- Welche Wallbox kann dynamisches PV Überschussladen?
- Kann man eine Wallbox mit Solarstrom betreiben?
- Wie groß muss eine Photovoltaikanlage für eine Wallbox sein?
- Wo kann man sich zu PV Überschussladen beraten lassen?
Was ist PV Überschussladen?
Immer mehr Menschen nutzen die Kraft der Sonne, um heutzutage Strom autark zu erzeugen und errichten meist auf dem eigenen Dach eine Photovoltaikanlage. Unter „Photovoltaik“ wird die direkte Umwandlung von Lichtenergie aus Sonnenlicht mithilfe von Solarzellen in elektrische Energie verstanden.
Produzierst du mit deiner Photovoltaik Anlage mehr Strom, als du selbst benötigst, ergibt sich ein PV Überschuss. Diesen kannst du entweder in das öffentliche Stromnetz einspeisen, oder zum Laden deines Tesla nutzen. Lädst du dein E-Auto mit diesem Strom, so spricht man von PV Überschussladen.
Es gibt 3 Formen von PV Überschussladen:
Manuelles Überschussladen
Hast du eine PV Anlage, jedoch kein automatisches Energiemanagement, ist es trotzdem möglich, deinen Tesla manuell mit PV Überschuss zu laden. Dabei aktivierst oder deaktivierst du über dein Smartphone, am E-Auto oder an der Wallbox je nach Sonneneinstrahlung den Ladevorgang bzw. regulierst so die Ladestromstärke.
Für diese Art des PV Überschussladens benötigst du einen netzwerkfähigen Wechselrichter oder Smartmeter und eine steuerbare Wallbox.
Der Vorteil bei einer solchen manuellen Lösung sind die relativ geringen Investitionskosten, da du keine zusätzlichen Bauteile inkl. Installation benötigst. Außerdem ist das mit jeder PV Anlage möglich. Ein Nachteil hingegen ist der damit verbundene höhere Steueraufwand und die manuelle Überwachung.
Automatisches Überschussladen
Willst du sicherstellen, dass dein E-Auto nur mit dem eigenen PV Strom geladen wird, benötigst du eine automatische Steuerung bzw. ein Energiemanagementsystem.
Ein solches Energiemanagementsystem misst laufend den aktuell eingespeisten PV Strom und weiß daher, wie viel Strom der PV Anlage noch zur Verfügung steht und wieviel mittels einer der geeigneten Wallboxen zum PV Überschussladen in deinen Tesla geladen werden kann.
Es wird ein Wert definiert, bei dem der Wechselrichter den Befehl der Aktivierung an die Wallbox übermittelt. Die Wallbox startet dann mit der voreingestellten Ladeleistung den Ladevorgang. Die Ladeleistung wird dabei nicht dynamisch an den verfügbaren Strom angepasst. Es gibt nur Start und Stop.
Der Vorteil beim automatischen PV Überschussladen ist eine deutlich effizientere Nutzung des selbst produzierten PV Stroms. Allerdings fallen zusätzliche Investitionskosten für eine smarte Wallbox sowie für das entsprechende Energiemanagementsystem an.
Dynamisches Überschussladen
Noch einen Schritt weiter als das automatische Überschussladen geht das dynamische PV Überschussladen. Dabei erkennt ein installierter Smartmeter den aktuellen Stromfluss am Zähler und steuert je nachdem, welchen Überschuss des gerade gibt, den Ladevorgang der Wallbox.
Dabei wird die Ladeleistung dynamisch an den Überschuss angepasst. Somit können Schwankungen im PV Strom genutzt und direkt an die Wallbox weitergegeben werden. Es ist also die beste Möglichkeit, mit eigenem Solarstrom zu laden.
Notwendig für dynamisches Überschussladen sind ein Smartmeter oder Messwandler mit einer entsprechend kompatiblen Wallbox oder eine smarte Wallbox, die auf dynamisches Überschuss Laden spezialisiert ist.
Was braucht man zum PV Überschussladen?
Welche Komponenten du zum PV Überschussladen benötigst, hängt nicht zuletzt auch davon ab, für welche Lösung du dich entscheidest, d.h. ob du manuelles, automatisches oder dynamisches Überschussladen bevorzugst.
Unabhängig davon musst du natürlich eine entsprechende Photovoltaik-Anlage haben, die in der Regel aus 2 Komponenten besteht, den Solarmodulen am Dach und einem Wechselrichter, der den Strom in das Haus bzw. das Stromnetz einspeist.
Wird von solchen PV Anlagen ausreichend Strom produziert, fließt dieser zuerst in den häuslichen Verbrauch, der Rest bzw. Überschüsse werden traditionell in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Der Preis, den man für überschüssigen Strom bekommt ist jedoch sehr gering. Dadurch lohnt es sich umso mehr, sein Elektroauto mit diesem PV Überschuss zu laden.
Ein Wort zum Thema Wallbox: Grundsätzlich kann jede Wallbox mit Strom aus einer Photovoltaikanlage betrieben werden. Willst du jedoch sicherstellen, dass bei PV Überschuss der Solarstrom auch wirklich in dein E-Auto und nicht ins Netz eingespeist wird, so ist eine passende Wallbox eine gute Investition.
Welche Wallbox kann dynamisches PV Überschussladen?
Um dynamisches Überschussladen zu nutzen, ist es notwendig, eine entsprechend kompatible Wallbox zu verwenden. Inzwischen ist die Auswahl diesbezüglich relativ groß, weil das Thema in Zeiten steigender Strompreise einfach immer wichtiger wird.
Die wohl bekanntesten Wallboxen, die dynamisch PV Überschussladen können sind die Myenergi Zappi und die „Meine smarte Wallbox“ Black Edition by Energielösung. Beide verfügen zudem über ein integriertes Lastmanagement und einen Typ-2 Stecker. Somit funktionieren sie für jedes E-Auto und alle Tesla Modelle und zwar auch dann, wenn es mehrere Ladeplätze gibt.
Myenergi Zappi
Myenergi Zappi | |
Leistung | 11kW bis 22kW |
Ladekabel und Stecker | 6,5m Kabel, Typ-2 Stecker |
Schutzklasse | IP65 |
Kommunikation | Per App nur bei Kauf von Hub |
Lastmanagement | Bis zu 6 Wallboxen |
Zugriffskontrolle | PIN Code |
Preis | 1.198,95 € |
„Meine smarte Wallbox“ Black Edition by Energielösung
„Meine smarte Wallbox“ Black Edition
|
|
Leistung | 11kW |
Ladekabel und Stecker |
7,5m, Typ-2 Stecker Typ-2 Stecker
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Schutzklasse | IP54 |
Kommunikation | Per Display |
Lastmanagement | Bis zu 16 Wallboxen |
Zugriffskontrolle |
Per Schlüsselschalter (muss extra gekauft werden)
|
Preis | 569,95€ |
Kann man eine Wallbox mit Solarstrom betreiben?
Generell kannst du deine Wallbox auch nur mit Solarstrom betreiben, allerdings muss in diesem Fall deine Photovoltaikanlage über eine entsprechend dimensionierte Größe verfügen.
Willst du vollständig ohne Sorgen mit Solarstrom dein E Auto laden, ist eine Ergänzung solcher PV Anlagen um einen Stromspeicher notwendig. Ein solcher speichert überschüssig produzierten Solarstrom gezielt zwischen.
Ohne Stromspeicher ist es notwendig, dein Tesla Model 3 oder Model Y immer genau dann zu laden, wenn deine PV Anlage mehr Strom erzeugt, als gerade im Haushalt gebraucht wird. Hast du einen solchen Stromspeicher, kannst du dein Fahrzeug zu jeder Tageszeit laden.
Wie groß muss eine Photovoltaikanlage für eine Wallbox sein?
Um deinen Solarstrom für das Aufladen deines Tesla verwenden zu können, muss sie ausreichend groß dimensioniert sein. Dabei wird die elektrische Leistung solcher Anlagen in „Kilowattpeak“ [kWp] angegeben. Mit diesem Wert ist es möglich, unter standardisierten Testbedingungen eine vergleichbare Leistung der Solarzellen zu ermitteln. Aufgrund verschiedenster Umwelteinflüsse werden diese Maximalwerte (deshalb auch „Peak“) meist nicht erreicht, da die Leistung auch von der tatsächlichen Sonneneinstrahlung und der Ausrichtung der Paneele abhängig ist.
Unter optimalen Bedingungen könnte eine etwas größere Solarstromanlage mit 12 kWp also eine jährliche Energiemenge von 12.000 kWh generieren. In Deutschland, der Schweiz und Österreich kann aufgrund der herrschenden Wetterbedingungen bei einer installierten Leistung von 1 kWp von einem erreichten Wert von ca. 0,8 kW ausgegangen werden, was bedeutet, dass sich ein jährlicher Stromertrag von ca. 9.600 kWh in unserem Beispiel ergibt.
Normale Photovoltaikanlagen auf einem Einfamilienhaus werden in der Regel auf eine Anlagengröße zwischen 7 und 15 kWp ausgelegt. Willst du dein Tesla Model Y oder 3 mit Solarstrom laden, ist es daher notwendig, etwa 15 m² Dachfläche und ca. 2,5 kWp Photovoltaik zusätzlich einzuplanen, wobei es sich hier um geschätzte Angaben handelt. Für die genaue Dimensionierung deiner Photovoltaikanlage ist es am besten, einen Fachbetrieb zu Rate zu ziehen, da es auch darauf ankommt, wann du lädst, wie viele Kilometer am Tag du zurücklegst usw.
Bist du Inhaber einer sehr kleinen Solarstromanlage, musst du beachten, dass viele E Autos erst aber einer zur Verfügung stehenden Leistung von ca. 1,4 kW einphasig (4,1 kW dreiphasig) und darüber einen Ladevorgang starten und beibehalten können. Solch niedrige Ströme sind sehr ineffizient und etwa 20% geht durch Wärmeenergie verloren. Ziel sollte es daher sein, den Tesla oder das E-Auto mit 11kW Ladeleistung versorgen zu können.
Wo kann man sich zu PV Überschussladen beraten lassen?
Möchtest du dich zum Thema PV Überschussladen beraten lassen, so bietet die Firma Energielösung gleich ein ganzes Team von Experten, die dich kostenlos beraten und dir auch bei der Auswahl der passenden Wallbox helfen. Die Kontaktdaten findest du hier.